20. Januar 2018

Befreite Sklaven werden auch medizinisch betreut Nyanut

Viele befreite Sklaven leiden an Schmerzen oder unbehandelten Erkrankungen. CSI versorgt diese Menschen medizinisch unmittelbar nach der Befreiung. Zu den dankbaren Patienten gehört auch die 24-jährige Nyanut Malek Ngor, die erst vor kurzem befreit wurde.

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Bereits im Jahre 2001 richtete CSI im Südsudan eine ärztliche Versorgungsstelle ein. Denn durch die zunehmende Rückkehr von befreiten Sklaven aus dem Sudan war der Bedarf an medizinischer Betreuung schnell angewachsen. Von Anfang an wurden neben häufigen Krankheiten wie Malaria, Durchfall oder Atemwegserkrankungen auch Geschwüre und Wunden behandelt.

Wachsende Nachfrage

Die ständig zunehmende Notlage und Nachfrage nach medizinischer Behandlung veranlasste CSI, eine größere Versorgungsstation einzurichten. So wurde 2012 in Wanyjok (Staat Ost-Aweil) eine Klinik in einem Backsteinhaus mit sechs Zimmern errichtet. Die Verantwortung der Klinik trägt seit Anfang 2017 der 39-jährige Pflegefachmann und Apotheker Daniel Deng. Mit seinem Team hat er jeden Tag alle Hände voll zu tun. «Täglich kommen über 100 Personen in die Klinik», so CSI-Projektmanager Franco Majok.

Daniel Deng ist auch stets bei den Befreiungsaktionen für ehemalige Sklaven anwesend. So kann er jeweils gleich vor Ort die medizinische Erstversorgung für erkrankte oder verwundete Sklaven vornehmen.

Als Sklavin jahrelang misshandelt

Auch Nyanut Malek Ngor besuchte anlässlich der Befreiungsaktion die mobile Klinik von CSI. Sie war noch ein Baby, als sie 1994 mit ihrer Mutter von brutalen arabischen Milizen in den Sudan entführt worden war. Kaum konnte sie sich einigermaßen selbständig bewegen, wurde Nyanut dazu gezwungen, harte Arbeit zu verrichten. Regelmäßig wurde sie wegen Kleinigkeiten beschimpft und geschlagen. Von klein auf war sie sexuellen Übergriffen schutzlos ausgeliefert.

Die erlittenen Qualen und Anstrengungen, denen sie viel zu früh ausgesetzt war, haben dazu geführt, dass Nyanut nach der Befreiung im September 2017 körperlich angeschlagen war. Dies, obschon sie die Rückführung in den Südsudan zu Fuß einigermaßen gut bewältigte. Umso dankbarer war sie, dass sie nach ihrer Rückkehr von CSI medizinisch versorgt wurde und ihre Beschwerden so gelindert werden konnten. Nyanut kann ihre Dankbarkeit kaum in Worte fassen. «Sie haben mich aus unaussprechlichen Qualen befreit. Nun kümmern Sie sich um meine Verletzungen. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich bin.»

Reto Baliarda

Hier können Sie die medizinische Versorgung für befreite Sklaven unterstützen

 

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