CSI-Mahnwachen: Kleine Gruppen nehmen grossen Anteil am Schicksal von Glaubensverfolgten

Am Donnerstagabend, 17. Dezember 2020, fanden zum neunten Mal die CSI-Mahnwachen für Glaubensverfolgte statt. In über 30 Ortschaften trafen sich Menschen, um in der Vorweihnachtszeit ein sichtbares Zeichen für verfolgte Christen und andere Minderheiten zu setzen. Wegen der Corona-Pandemie wurden die einzelnen Mahnwachen in kleineren Gruppen durchgeführt.

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Aufgrund der COVID-19 Einschränkungen hatte CSI die Mahnwachen als grössere, öffentliche Kundgebung abgesagt. Stellvertretend dafür trafen sich im erlaubten Rahmen einige engagierte Freiwillige, um während einer halben Stunde von 18.00 bis 18.30 Uhr auf die Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten aufmerksam zu machen.

Unterschiedliche Obergrenze

In vielen Kantonen konnten sich maximal zwischen fünf und zehn Personen zur Mahnwache treffen. In einigen Ortschaften wie Chur oder Wattwil SG wurde das «Kontingent» von höchstens zehn Personen genau ausgeschöpft. In anderen Kantonen wie Bern waren für die Mahnwache mehr Personen zugelassen. So trafen sich in Thun 30 engagierte Menschen. In Lyss fand die Mahnwache mit 20 Teilnehmenden statt.

Klare Botschaften

Mit genügend Abstand voneinander hielten die Mahnwache-Teilnehmenden Kerzen in der Hand und trugen Umhängeplakate. Einige Botschaften forderten «Schutz für Christen in Nigeria» oder «Religionsfreiheit im Irak». Andere gaben ihre Hoffnung auf Frieden in Syrien zum Ausdruck oder forderten Sicherheit für die Christen in Berg-Karabach. Vorbeigehende Passanten warfen einen interessierten Blick auf die kleine und stille Kundgebung.

Die von CSI organisierte Mahnwache fand dieses Jahr zum neunten Mal statt. CSI-Geschäftsführer Dr. John Eibner erinnerte daran, wie wichtig es ist, gerade in diesen für uns herausfordernden Zeiten für Glaubensverfolgte einzustehen: «In vielen Ländern hat die Ausgrenzung von Christen und anderen religiösen Minderheiten durch die Corona-Pandemie noch zugenommen. Ich danke allen Freiwilligen in der Schweiz, die unter diesen erschwerten Bedingungen die Mahnwache organisiert haben. Sie haben damit ein klares Zeichen für die Religionsfreiheit gesetzt.»

Eine Mahnwache der besonderen Art führte Radio Maria für all diejenigen durch, die zuhause blieben und selbst nicht an einer Mahnwache draussen teilnehmen konnten.  Es war eine sehr wertvolle Möglichkeit, zusammen mit allen Mahnwachen für die Glaubensverfolgte einstehen zu können.

Hier geht es zur Radio Mahnwache.

 


Interview mit Tabea Bolli: «Das Schicksal meiner verfolgten Glaubensgeschwister kann mir nicht egal sein»

 

Tabea Bolli, herzlichen Dank, dass Sie die erste CSI-Mahnwache in Winterthur organisiert haben. Was hat Sie dazu motiviert?

Meine Motivation die Mahnwache durchzuführen ist aus dem Wunsch entstanden, mich für meine verfolgten Glaubensgeschwister weltweit einzusetzen. Jesus sagt im Johannesevangelium: «An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid.»

Wenn mir das Schicksal meiner verfolgten Geschwister egal ist, wie kann ich dann ein Zeugnis für Jesus sein? Wenn wir Christen, die Religionsfreiheit geniessen, eine Stimme für Gläubige sind, die unter Verfolgung leiden, dann wird unsere Liebe sichtbar und wir können als Jesusnachfolger erkannt werden. 

Ausgerechnet die erste Mahnwache in Winterthur musste wegen der Corona-Richtlinien mit Einschränkungen durchgeführt werden. Das bedeutete, dass nicht mehr als zehn Personen teilnehmen konnten. Empfanden sie das als eine spezielle Herausforderung?

Die Organisation der Mahnwache war trotz Corona ohne grossen Aufwand machbar. 

Wie haben Sie die Mahnwache selbst erlebt?

Es hat mich bewegt, dass einige Leute unangemeldet gekommen sind, obwohl wir in Winterthur noch nie eine CSI-Mahnwache durchgeführt haben. Die Stimmung war besinnlich, da wir vor einem geschmückten Tannenbaum positioniert waren und die Strasse mit leuchtenden Bethlehem-Sternen geschmückt war. 

Sind Sie allenfalls bereit, nächstes Jahr erneut eine Mahnwache in Winterthur zu organisieren, wenn dann hoffentlich wieder mehr Teilnehmende zugelassen sind?

Ich würde sehr gern wieder eine Mahnwache in Winterthur durchführen. Ich bin überzeugt, dass viele Menschen in unserer Stadt das Anliegen der Mahnwache teilen.

 


 

Interview mit Brigitte Brunner: «Die Mahnwache in Wattwil hat sich gelohnt»

 

Brigitte Brunner, herzlichen Dank, dass Sie die erste CSI-Mahnwache in Wattwil organisiert haben. Was hat Sie dazu motiviert?

Ich erhalte regelmässig das CSI-Magazin. Die darin beschriebenen Schicksale bewegen mich sehr. Als dann in einer Ausgabe die Anfrage zur Durchführung einer Mahnwache erschien, wurde mir sofort klar, dass ich da aktiv werden möchte. So beschloss ich, in Wattwil eine Mahnwache auf die Beine zu stellen.

Ausgerechnet die erste Mahnwache in Wattwil musste wegen der Corona-Richtlinien mit Einschränkungen durchgeführt werden. Das bedeutete, dass nicht mehr als zehn Personen teilnehmen konnten. Empfanden sie das als eine spezielle Herausforderung?

Das war es auf jeden Fall. Im Vorfeld herrschte diesbezüglich etwas Aufregung. Aber für mich war es klar: Wenn es irgendwie möglich ist, mache ich den Schritt und ziehe die Mahnwache durch. Ich staunte dabei über die Punktlandung, dass schlussendlich genau zehn Personen an der Mahnwache anwesend waren. Das war für mich auch eine Bestätigung, dass sich der Einsatz gelohnt hat.

Wie haben Sie die Mahnwache selbst erlebt?

Es war ein besonderes Erlebnis. Auf den Strassen waren nicht viele Leute unterwegs. Wegen der Abstandsregel konnten wir nicht damit rechnen, dass Leute auf uns zukommen würden. Ich sprach deshalb selbst ein junges Pärchen an, das nebenan stand. Die beiden waren von der Mahnwache sehr beeindruckt und interessiert. Es stellte sich heraus, dass der junge Mann ein Syrer ist, ein ehemaliger Flüchtling aus Damaskus. Er fand es toll, dass wir uns für Verfolgte einsetzen. Ich war vor 20 Jahren selbst in Syrien.

Sind Sie allenfalls bereit, nächstes Jahr erneut eine Mahnwache in Wattwil zu organisieren, wenn dann hoffentlich wieder mehr Teilnehmende zugelassen sind?

Im Moment kann ich mir dies vorstellen. Mein Anliegen für Glaubensverfolgte wird sicher nicht kleiner. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr den Mut, die Freude und die Kraft dazu aufbringen kann, eine Mahnwache zu organisieren. Wir werden sehen. Ich bin auf jeden Fall offen dafür.

Reto Baliarda

Hier finden Sie die Mahnwache-Medienmitteilung.

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