CSI-Tag: Neue Hoffnung und Hilfe in ein selbständiges Leben

                                                                    
                                        Schweiz
                                    
                                04. November 2016                            

                                CSI-Tag: Neue Hoffnung und Hilfe in ein selbständiges Leben
                            
                                Jeden Herbst laden wir ausgewählte Projektpartner ein, über ihre Arbeit zu berichten. Am 29. Oktober 2016 erhielten die rund 180 Gäste des «CSI-Tages» Einblick in die Projektländer Indien, Syrien, Pakistan und Nigeria.

Ich bin assyrischer Christ und komme ursprünglich aus der Südtürkei. Seit 1980 lebe in der Schweiz. Die Arbeit von CSI verfolge ich seit 30 Jahren. Ich bin dankbar, dass sich CSI für die leidenden Christen einsetzt und die humanitäre Hilfe vor Ort bringt. Assyrische Christen sind im Nahen Osten eine kleine Minderheit, die von den Grossmächten zu sehr im Stich gelassen wird. Iskender Bulut, Wängi TG (csi)

Übers CSI-Magazin habe ich von diesem Anlass erfahren. Ich komme seit Jahren an den CSI-Tag. So erfahre ich direkt über die wichtige Arbeit vor Ort. Der Anlass 2016 ist sehr tiefgründig. Persönlich hat mich der Vortrag über den Menschenhandel besonders bewegt. Es ist erschreckend, dass viele Menschen in Indien derart mit ihrer eigenen Existenz beschäftigt sind, dass sie sich über die Gefahren und Konsequenzen gar nicht bewusst sind. Yahrin Ahron, Pfäffikon ZH (csi)

Ich komme immer wieder gerne zum CSI-Tag. Die gemeinsame Geisteshaltung und die Verbundenheit unter den Anwesenden ist für mich jedes Mal spürbar. Schwester Sara hat mich mit ihrem flammenden Appell sehr beeindruckt. Die Liebe und Hoffnung, die sie in der schwierigen Lage ausstrahlt, ist ansteckend. Gertrud Hofer, Dietikon ZH (csi)

Meine Schwester war letztes Jahr so begeistert vom CSI-Tag, dass sie mich motivierte mitzukommen. Der Event ist sehr informativ. Vor allem beeindruckt mich, wie ehrlich über die Christenverfolgung im Namen des Islam berichtet wird, anders als in vielen Medien. Auch bewegt mich, dass die Hoffnung in den Beiträgen immer wieder zur Sprache kommt. Mir selbst ist es ein grosses Anliegen, dass sich noch mehr Christen für ihre verfolgten Glaubensgeschwister einsetzen. David Morf, Bäretswil ZH (csi)

Seit vielen Jahren unterstütze ich CSI im Gebet, bei Gesprächen und auch mit Spenden. Denn die verfolgten Christen liegen mir sehr am Herzen. Der CSI-Tag ist für mich ein Highlight. Die informativen Beiträge der CSI-Partner sind sehr spannend, wenn auch vielfach niederschmetternd. Das Elend der Christen in Syrien, wie es Schwester Sara dargelegt hat, bewegt mich enorm. Wir Schweizer sollten uns viel mehr für sie einsetzen. Dass wir als neutrale Schweiz die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien unterstützen, beelendet mich. Heinz Oswald, Gräslikon ZH (csi)

Ich bin pakistanische Christin und lebe seit einigen Jahren in Europa. Ich habe über meinen Cousin und dessen Freund Dr. Shamoon Masih vom CSI-Tag erfahren. Sowohl das Referat über den Kinderhandel als auch über Syrien haben mich berührt und machen mich sehr betroffen. Es ist unglaublich schlimm, was der Krieg in Syrien angerichtet hat. Shagufta Rafaqat, St. Louis (F) (csi)

Es freut mich, dass so viele Leute, auch Jüngere, gekommen sind. Das Anliegen für die verfolgten Christen nimmt bei den Schweizern offenbar zu. Es beeindruckt mich sehr, wie Schwester Sara zu ihrem kriegsgeplagten Land Syrien steht und selbst den leidenden Menschen, Kindern und Müttern Hoffnung und Liebe schenkt. Wir Christen in der Schweiz wissen nicht, was ihr Leiden bedeutet. Die Christen in Syrien sind für mich ein grosses Vorbild. Christine Pozzoli, Zizers GR (csi)

Ich war schon letztes Jahr am CSI-Tag. Diesmal bin ich vor allem wegen der Beiträge über Syrien und Nigeria gekommen. Ich habe schon lange erfahren, dass es in Nigeria islamistische Angriffe gibt. Ich finde, dass wir Schweizer in unserem Wohlstand vielfach zu gleichgültig sind. Es ist einfach beeindruckend, in welchen Umständen Schwester Sara mit Kindern und Familie arbeitet, auch wie selbstlos sie ist. Auch der Menschenhandel in Indien macht mich. Ich werde nächstes Jahr wieder kommen. Martha Gisler (csi)

CSI-Referenten beantworten Fragen des Publikums (csi)

CSI-Projektkoordinator Franco Majok bei seiner Präsentation (csi)

Das fleissige Küchenteam bei der Zubereitung der Kürbissuppe (csi)

Für die Simultanübersetzung wurden Kopfhörer verteilt (csi)

In der Pause hatten die Besucher Zeit für Gespräche (csi)

Die Besucher hatten nach den Referaten Gelegenheit, Fragen zu stellen (csi)

Gespräche unter Bekannten am CSI-Tag (csi)

„Menschenhandel ist wie ein Spinnennetz“, erklärte Parul Singh (Name geändert) den Anwesenden und erzählte die erschütternde Nachricht, dass oft die eigenen Eltern, Freunde oder Bekannte das Opfer verkaufen und ausbeuten lassen. Zusammen mit ihrem Team informiert Singh die ländliche Bevölkerung in Indien und rettet, soweit möglich, auch Opfer. Diese erhalten ein sicheres Zuhause. Mit Coachings wird ihnen geholfen, das Trauma zu verarbeiten. Die Projektpartnerin arbeitet seit drei Jahren mit CSI. In Statistiken sieht sie nicht die erdrückenden Zahlen vor sich, sondern das Leben eines einzelnen Menschen.

Syrien – für Flüchtlingsfamilien

Schwester Sara* führte den Zuhörern mit ihrem Vortrag einmal mehr das Leiden der Menschen in Syrien vor Augen. Die CSI-Projektpartnerin aus Syrien ist selbst vom Krieg betroffen und musste von der damals umkämpften Stadt Homs an die Mittelmeerküste fliehen. Der Krieg raube den Leuten die Lebensenergie. „Auch ich fühle mich am Rande meiner Kräfte“, gestand sie offen. Sie wies ferner darauf hin, dass die wirtschaftlichen Sanktionen der Schweiz, Europas und Amerikas vor allem die Zivilbevölkerung treffen. Preise für Essen oder lebenswichtige Medikamente sind teilweise unerschwinglich geworden. Mit eindrucksvollen Zeugnissen und Fotos aus ihrer Arbeit mit Kindern und Flüchtlingsfamilien schenkte Schwester Sara* den Besuchern aber auch einen anderen, hoffnungsvolleren Einblick in dieses zerrüttete Land. „Das Syrien, wie wir es lieben, wird nicht sterben. Wir werden es nicht verlieren.“

Nigeria – für Terroropfer

Zwei der vier schlimmsten Terrorgruppen der Welt wüten in Nigeria. Boko Haram kennen viele, doch hören wir in den hiesigen Medien kaum über die sich häufenden, tödlichen Anschläge der Fulani-Hirten gegen christliche Bauern. Und trotz erschütternden Zahlen macht der Staat bisher keine Anstalten, gegen die Angreifer vorzugehen oder die Bevölkerung zu beschützen. Projektkoordinator Franco Majok besucht regelmässig Opfer von Anschlägen: „Mit finanzieller Unterstützung für eine Operation oder für ein eigenes KMU können wir einzelnen Menschen ein selbständiges und würdiges Leben ermöglichen.“

Auch Projektpartner Pfarrer Latif* hielt einen beeindruckenden Vortrag über die Hilfe für Bedrängte und Verfolgte in Pakistan. Dort werden Minderheiten stark diskriminiert. 90 Prozent aller Christen sind von grosser Armut betroffen und können sich eine Schulbildung kaum leisten. Pfarrer Latif* und seine Frau haben inmitten von christlichen Slum-Gebieten drei Schulen eröffnet, über 1000 Kinder haben nun Zugang zu Bildung.

Für die Christen in Pakistan ist Bildung auch in Bezug auf das umstrittene Blasphemiegesetz wichtig. Dazu Pfarrer Latif: „Anklagen können vermieden werden, wenn jeder Christ über die Blasphemiegesetze Bescheid weiss. Dazu braucht es jedoch Schulbildung.“ Die pakistanischen Projektpartner und CSI unterstützen ausserdem Opfer von Bombenattentaten mit finanziellen Zuschüssen für Operationen und leisten Lebensmittelhilfe.

CSI bedankt sich bei den rund 180 Gästen und dem wertvollen Einsatz der Freiwilligen herzlich für den gelungenen Tag. Wir freuen uns aufs nächste Jahr.

Corinne Germann | Reto Baliarda | Adrian Hartmann

*Name aus Sicherheitsgründen geändert