Medienmitteilung: CSI wendet sich an den nigerianischen Präsidenten

In einem Brief an den nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari drückt Dr. John Eibner seine Besorgnis über die Drangsalierung eines Menschenrechtsverteidigers und eines Journalisten durch Sicherheitsdienste aus. Ebenso weist er auf die Ermordung eines Stammesführers durch unbekannte Angreifer hin.

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Am 23. September 2020 gelangt Christian Solidarity International (CSI) mit einem Brief an Nigerias Präsidenten Muhammadu Buhari mit der dringenden Bitte, Christen in einer Zeit zunehmender Gewalt in Zentralnigeria vor Gräueltaten zu schützen.

Dr. John Eibner,  internationaler Präsident von CSI, verwies in seinem Brief an Präsident Buhari auf Masara Kim, einen Journalisten im zentralen Bundesstaat Plateau sowie auf Dr. Obadiah Mailafia, den ehemaligen stellvertretenden Gouverneur der Zentralbank von Nigeria. Mailafia ist eine prominente Persönlichkeit in seinem Heimatstaat Kaduna.

Verhört und bedroht

Kim wurde am 21. September vom Staatssicherheitsdienst verhört, nachdem er einen Artikel über die Pläne von islamistischen Fulani-Milizenführern über weitere Angriffe auf christliche Bauerngemeinschaften in der Region veröffentlicht hatte. Dr. Mailafia wurde bereits viermal zum Verhör vorgeladen. Zudem erhielt er mehrere ernstzunehmende  Morddrohungen, nachdem er am 10. August in einem Radiointerview die politische Agenda hinter den Fulani-Angriffen in Zentralnigeria enthüllte. Aus Angst um sein Leben sah er sich gezwungen, ausserordentliche Massnahmen zu ergreifen, um sich und seine Familie zu schützen.

Dr. Eibner wies den nigerianischen Präsidenten ferner auf den Stammesführer Da Bulus Chuwang Gyang hin, der am 21. September durch unbekannte Attentäter erschossen und zerstückelt wurde. Der Häuptling war bekannt als Anführer des Widerstands gegen die von Dr. Maliafia und Kim aufgedeckten Gräueltaten.

Dr. Eibner schrieb: «Es ist offensichtlich,  dass bestimmte Leute in den Sicherheitsdiensten darauf bedacht sind, Menschenrechtsverteidiger, die die Wahrheit über die Krise in Zentralnigeria sagen, zu unterdrücken. Diese Abschreckungstaktik soll womöglich andere davon abhalten, sich darüber zu äussern.»

Dr. Eibner lobte die in der nigerianischen Verfassung enthaltenen Grundfreiheiten und erklärte, sie seien «die besten Garantien für sozialen Frieden in einem Land, das auf derart komplexe Weise multireligiös und multiethnisch ist wie Nigeria. Sie sind ein Bestreben, das CSI mit den wunderbaren Menschen in Nigeria teilt, ungeachtet ihrer religiösen und ethnischen Identität.»

Genozidwarnung von CSI

Dr. Eibner bezog sich in seinem Brief auch auf die «Genozidwarnung» von CSI für Christen in Nigeria und auf den jüngsten Bericht «Nigeria: Genocide Unfolding?» der überparteilichen parlamentarischen Gruppe für internationale Religions- und Glaubensfreiheit im Vereinigten Königreich. Im Weiteren bezog er sich auf die aktuelle Untersuchung des Internationalen Strafgerichtshofs zu  Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Nigeria. Diese Verbrechen wurden sowohl von staatlichen als auch nichtstaatlichen Akteuren begangen.

Trumps Vorwürfe – Buharis Verteidigung

Diesen Monat gab Präsident Buhari selbst bekannt, dass US-Präsident Donald Trump ihn im April 2018 der «Tötung von Christen» beschuldigte. Buhari verteidigte sich, indem er die religiös bedingten Morde als blosse Folge der Auseinandersetzungen zwischen lokalen Hirten und Bauern bezeichnete.

Abschliessend drückte Dr. Eibner die Hoffnung aus, dass «die nigerianische Regierung ihre Autorität nutzen wird, um die Grundrechte von Menschenrechtsverteidigern und zivilgesellschaftlichen Akteuren in Zentralnigeria, insbesondere Dr. Obadiah Mailafia und Masara Kim, zu schützen.»

Christian Solidarity International ist eine internationale Menschenrechtsorganisation, die sich für Religionsfreiheit und Menschenwürde einsetzt. Sie leistet seit 2013 den von terroristischer Gewalt betroffenen Nigerianern materielle Hilfe und hat eine Webseite erstellt, die sich dem Konflikt in Nigeria widmet.

 

 

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