13. Februar 2015

«Deine Schwester wird heute getötet»

Die Innerschweizer Band Trainwood hat einen Song zur Situation der Christen im Irak produziert. Ihr Ziel ist es, die Leute aufzurütteln und zum Beten und Spenden – an CSI – anzuregen.

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CSI: «Death is in this Land» (Tod ist in diesem Land) – wie ist Euer Song entstanden?

Alfred Perner: Ich glaube, es war anfangs September 2014. Ich sass im Wohnzimmer und las Nachrichten über den Islamischen Staat im Irak. Da wurde mir plötzlich bewusst: Was da passiert, ist real! Das hat mich betroffen gemacht und emotional sehr bewegt. Ich bekam den Wunsch, einen Song zu schreiben. Es war mir bei diesem Song besonders wichtig, dass Text und Musik optimal zusammenpassen. Die erste Version war zu hart, die zweite zu fröhlich, die dritte überzeugte irgendwie nicht. Erst bei der vierten Version hatten wir dann das Gefühl: Doch, das ist adäquat.

 

«Kannst du es hören, kannst du es sehen: Dein Bruder, deine Schwester wird heute getötet», singt Ihr. Ein Appell an die HörerInnen?

Ja. Dieses Leid muss uns betroffen machen. Wir hören ständig Kriegsnachrichten und sehen schlimme Bilder und essen dazu vielleicht noch eine Pizza. Mit diesem Song möchten wir die Leute aus der Gleichgültigkeit aufrütteln. Am Ende des Songs steht die explizite Aufforderung zum Aktivwerden: «Lass deine Schwester nicht im Stich.»

 

Was sollen die HörerInnen tun?

Sicher zuerst einmal an die Leute dort denken. Dann auch für sie beten und für sie spenden.

 

Die Spenden überweist Ihr an CSI. Warum an uns?

Ich kenne Eure Arbeit aus dem Magazin und es überzeugt mich, dass Ihr nicht einfach nur Güter hinunterschickt, sondern selber Präsenz zeigt und mit den Leuten vor Ort in Kontakt tretet.

 

Der Text «Dein Bruder, deine Schwester» tönt sehr christlich. Richtet Ihr Euch explizit an Christen?

Nein. Unsere Musik orientiert sich an der Freude und frohen Botschaft, die von Gott kommt und lebt auch schlussendlich davon. Grundsätzlich wollen wir aber möglichst viele Leute ansprechen. Atheisten zum Beispiel würden den Text vielleicht so verstehen, dass alle Menschen Geschwister sind und die gleiche Würde haben. 

 

«Möglichst viele Leute ansprechen» – ist Euch das gelungen?

Ich denke schon. Wir spielten den Song am Adoray-Festival und er lief auf dem katholischen Jugendradio fisherman.fm. Über Weihnachten wurde er zudem auf Radio Sunshine gespielt und es erschien ein Artikel in der Neuen Zuger Zeitung. Der Videoclip auf Youtube wurde fast 2000 Mal angeklickt.

Adrian Hartmann

 


Death is in this Land

A face with no emotion
Fire and explosion
It’s your brother, your sister
Getting kicked out of their home
In violence they trust
Your brother is the victim
A sex-slave for their lust
Your sister is the victim
Can you hear, can you see
Your brother’s being killed today
Can you hear, can you see
Your sister’s being killed today
Your brother’s day is black
Your brother is under attack
Your sister has to leave her home
Don’t let your sister be all alone
Death is in this land

 

Deutsche Übersetzung:

Tod ist in diesem Land

Ein Gesicht ohne Emotionen
Feuer und Explosionen
Es ist dein Bruder, deine Schwester
Die aus dem Haus geworfen werden
Sie setzen ihr Vertrauen auf Gewalt
Dein Bruder ist das Opfer
Eine Sex-Sklavin für ihre Lust
Deine Schwester ist das Opfer
Kannst du es hören, kannst du es sehen
Dein Bruder wird heute getötet
Kannst du es hören, kannst du es sehen
Deine Schwester wird heute getötet
Der Tag deines Bruders ist schwarz
Dein Bruder wird angegriffen
Deine Schwester muss ihr Zuhause verlassen
Lass deine Schwester nicht im Stich
Tod ist in diesem Land


Interview auf Radio Sunshine


Trainwood

Die Band Trainwood besteht aus Lorenz Imfeld (Bass), Lukas von Rotz (Keys), Alfred Perner (Guitar/Backing Vocals), Dominik Omlin (Drums) und Michael von Rotz (Vocals). Der Name nimmt die Herkunftskantone der Musiker auf: Zug (Train) und Obwalden (Wood). 

Anfangs 2012 kamen Alfred Perner und die beiden Brüder Lukas und Michael von Rotz zum ersten Mal zusammen, um die ersten Songs zu schreiben. Bald stiess Dominik Omlin dazu, es folgten die ersten Konzerte in der Schweiz und in Deutschland. Als Lorenz Imfeld die Band 2014 vervollständigte, produzierte Trainwood mit «Death is in this Land» die erste professionelle Aufnahme und den ersten Videoclip.

Trainwood ist zurzeit auf der Suche nach einem neuen Bassisten. Interessenten können sich direkt bei Alfred Perner alfred.perner@gmx.ch melden.

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