Ein unermüdliches Engagement inmitten der Pandemie

Der Irak gehört zu den Ländern, die von der COVID-19-Pandemie am stärksten betroffen sind. Unsere Partner vor Ort leisten konkrete Hilfe. Mit einer gross angelegten Desinfektionsaktion und Informations­kampagne sollen Menschen in der Ninive-Ebene vor einer Ansteckung geschützt werden.

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Die Kampagne «Schutz vor dem Coronavirus» wurde vom langjährigen irakischen CSI-Partner Hammurabi ins Leben gerufen. Wie uns Vizepräsident Louis Markos Ayoub mitteilt, beinhaltet es zwei Schwerpunkte: Zum einen werden häufig benutzte Plätze und Räumlichkeiten in der Ninive-Ebene (im Nordwesten) desinfiziert. Zum anderen soll die Bevölkerung über die einschränkenden Massnahmen informiert werden.

Schulen an vorderster Front

Die Schulen, die seit Anfang Dezember 2020 wieder geöffnet sind, gilt es besonders zu schützen. Danach folgen religiöse und kulturelle Einrichtungen sowie Mehrzweckhallen. Sämtliche Gebäude werden von speziell geschultem Personal desinfiziert.

Neben der Desinfektion der Räumlichkeiten werden diese Verantwortlichen der Einrichtungen auch mit den Massnahmen vertraut gemacht, um die Verbreitung des Virus zu begrenzen. Dafür wird das notwendige Schutzmaterial wie Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt.

Auch wird durch die Verteilung von Broschüren und Masken das Bewusstsein für die mit dem Coronavirus verbundenen Risiken geschärft. Gleichzeitig erfährt jeder Einzelne, wie er sich und sein Umfeld vor einer Ansteckung schützen kann.

Eine Pflicht gegenüber seinen Bürgern

Viele der von Krieg und Armut ohnehin schon leidgeprüften Menschen in der irakischen Ninive-Ebene zeigen sich gegenüber Hammurabi besonders dankbar für die COVID-19-Aktion. Die dabei zahlreich eingegangenen Dankesbriefe freuen Ayoub sehr. Zugleich gibt er sich pragmatisch: «Was wir hier unternehmen, gehört zu unseren grundlegenden Pflichten als Organisation, die sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzt.»

Genauso selbstverständlich ist es für ihn, dass die Aktion auch Menschen mit anderer Religionszugehörigkeit zugutekommt. Dies hilft, die gemeinschaftlichen Bindungen zu stärken, was für eine der ethnisch-religiös heterogensten Regionen des Iraks unerlässlich ist.

Im Jahr 2020 feierte Hammurabi sein fünfzehnjähriges Bestehen: Die Organisation ist entschlossener denn je, ihr Engagement fort­zusetzen. Dies trotz oder gerade wegen der vielen Herausforderungen, denen sich die Iraker gegenübersehen.

Projektleiterin Irak

 


CSI-Partnerin monatelang gestrandet

Die Desinfektions- und Info-Kampagne in der Ninive-Ebene ist Teil eines grösseren Hilfsprogramms, das zu Beginn der Pandemie im Irak gestartet wurde. Als sich die Corona-Krise im März zu verschlimmern begann, machten sich unsere Partner sofort auf den Weg, um den Bedarf zu ermitteln und festzustellen, was getan werden kann. Trotz strikter Eindämmung erhielt Hammurabi alle notwendigen Genehmigungen, um Hilfe zu leisten. So konnten bereits im März Lebensmittelkörbe an Familien verteilt werden, die in verschiedenen Landesteilen wegen der wirtschaftlichen Folgen der Krise besonders hart betroffen sind.
Auch Mitarbeitende von Hammurabi wurden von der Pandemie nicht verschont. Glücklicherweise sind die wenigen Infizierten inzwischen geheilt. Ausserdem konnte Pascale Warda, Präsidentin von Hammurabi, nach mehr als sechs Monaten Trennung zu ihrem Mann nach Hause zurückkehren. Sie war wegen des Lockdowns in Frankreich gestrandet.

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