10. September 2014

Gao Zhisheng endlich frei

Im August 2014 wurde Chinas bekanntester christlicher Menschenrechtsanwalt, Gao Zhisheng, nach dreijähriger Haft freigelassen.

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Der Kreuzweg des christlichen Menschenrechtlers Gao Zhisheng begann 2005. In diesem Jahr begann der bekannte Anwalt, Mitglieder der in China strikt verbotenen spirituellen Bewegung Falun Gong sowie christliche Hauskirchenmitglieder vor Gericht zu verteidigen. Im November 2005 verlor er sein Anwaltspatent, im Dezember trat er aus der Kommunistischen Partei aus.

Im August 2006 hielten Sicherheitskräfte Gao Zhisheng 54 Tage lang an einem unbekannten Ort fest und folterten ihn. Ende 2006 wurde er wegen «Anstiftung zum Umsturz des Staates» zu drei Jahren Haft verurteilt, die gegen eine fünfjährige Bewährungsfrist ausgesetzt wurde. In dieser Zeit durfte Gao unter strengen Auflagen bei seiner Familie wohnen, wurde aber wiederholt von Sicherheitskräften entführt, verhört, geschlagen und gefoltert. Wenige Tage vor Ablauf der fünfjährigen Bewährungsfrist wurde Gao erneut festgenommen. Die Justizbehörden verkündeten, er habe die Bewährungsauflagen nicht erfüllt und müsse daher die dreijährige Gefängnisstrafe doch absitzen, zu der er 2006 verurteilt worden war.

CSI hatte die chinesische Regierung wiederholt zur Freilassung Gao Zhishengs aufgefordert, zuletzt im Januar 2014. Am 7. August 2014 kam der mittlerweile auch international bekannt gewordene Gefangene endlich frei. Er ist stark unterernährt, traumatisiert und leidet unter der Trennung von seiner Familie, die 2009 in die USA fliehen konnte. Er darf weder als Anwalt praktizieren noch öffentlich auftreten und wird rund um die Uhr von Sicherheitsbeamten bewacht. 

Autor: Max-Peter Stüssi

 

Artikel vom Januar 2014

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