Leiden der Christen – CSI appellierte an die Solidarität

«Die korrupte Regierung verschliesst die Augen vor dem radikalen Islam, der sich bei uns ausbreitet», erklärt Emmanuel Franklyne Ogbunwezeh. Der gebürtige Nigerianer sprach am 20. November 2020 in Weinfelden vor rund 50 Interessenten verschiedener Thurgauer Kirchgemeinden.

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Die Kommission «Solidarität mit bedrängten und verfolgten Christen» der Evangelischen Kirche Thurgau stellt jedes Jahr im November ein Schwerpunktland vor, in dem Christen verfolgt werden. Während der Passionszeit wird dieses Land in den verschiedenen Kirchgemeinden des Kantons thematisiert und zum Gebetsanliegen gemacht. Für dieses Jahr wählte die Kommission Nigeria, ein Land, in dem die Christenverfolgung unvorstellbare Ausmasse angenommen hat.

In seiner Begrüssung warf Pfarrer Lukas Weinhold die Frage auf, was die Menschen am Abend bewege, mit all den komplizierten Corona- Regeln ihre Häuser zu verlassen und hierher zu kommen. «Ein essenzieller Grund ist, dass wir den bedrängten Christen eine Stimme geben wollen, dass sie bei uns zu Wort kommen können. Wir haben tiefen Respekt vor ihrem Glauben und ihrer Hoffnung.»

Eindringlicher Appell

Der gebürtige Nigerianier Ogbunwezeh leitet bei CSI die Genozid-Prävention in Subsahara-Afrika. Mit seinem lebendigen Referat wurde er an diesem Abend zum Sprachrohr der Millionen vertriebener und bedrohter Christen in Nigeria. Die Lage im bevölkerungsreichsten Land Afrikas sei komplex. «Eine korrupte Elite, die das Land regiert und den zunehmend radikalen Islam mit dem Verkauf eigener Waffen sogar noch unterstützt, schliesst beide Augen vor der sich ausbreitenden humanitären Katastrophe. Die internationale Gemeinschaft muss nun dringend handeln», betonte er.

Ogbunwezeh schloss sein bewegendes Referat mit den Worten: «Eure Solidarität ist mehr denn je gefragt. Ich danke vor allem auch für eure Gebete, welche den verfolgten Christen so viel Mut machen.» Es folgte ein Moment des Gebets, bei dem die Veranstalter Kerzen für die Christen in Nigeria anzündeten: Kerzen für die verschleppten Mädchen, für die verstümmelten und vertriebenen Menschen, aber auch für die niedergebrannten Dörfer, die zerstörten Schulen und Kirchen. Ein Meer aus Lichtern erhellte die Kirche in Weinfelden. Ein Licht, das den Christen in Nigeria wieder neue Hoffnung schenken soll.

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