15. Oktober 2014

Lichtblick im trostlosen Alltag

Viele Familien in Lettland leben noch immer weit unter der Armutsgrenze. Das hat sich trotz EU-Beitritt bis heute nicht geändert. CSI unterstützt 180 Familien und leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Ein Besuch bei Familie Kezberi.

let141101prv

Zusammen mit unserem Projektpartner in Lettland, Viljams Šulcs, fahren wir kilometerweit durch eine ländliche Gegend ohne Häuser. Weit und breit ist nichts anderes zu sehen als karge Landschaft und einzelne Bäume. Schließlich gelangen wir zum Haus der Familie Kezberi. Wir werden freundlich begrüsst. Die beiden älteren Kinder, die 6-jährige Anna und der 4-jährige Janis, rennen auf uns zu und freuen sich über unseren Besuch. Zu meiner Sorge trägt Janis trotz der winterlichen Temperaturen nur T-Shirt und Hose und nicht einmal Schuhe. Den Eltern ist das Elend ins Gesicht geschrieben. Ich spüre sofort die Armut, die sie drückt, und die Schwere, die auf ihnen lastet.

Ohne Toilette, ohne Wasser

Wir treten in das heruntergekommene Haus und sehen zwei düstere, schäbige Zimmer und eine kleine Küche. Die Wände sind dunkel, die Tapeten zerrissen. Im einen Zimmer befindet sich ein altes Kajütenbett – das Schlafzimmer der Kinder. Im anderen Raum stehen ein kaputtes, durchgesessenes Sofa und ein kleiner Tisch mit einem uralten Computer – das Wohnzimmer. Die Küche besteht aus einem steinernen Kochherd, der mit Holz betrieben wird. Eine Toilette und fließendes Wasser gibt es im Haus nicht. Die Toilette befindet sich in einem Schuppen hinter dem Haus und das Wasser muss aus einem Brunnen geschöpft werden.

Hilfe mit Rat und Tat

Aufmerksam hört sich Viljams Šulcs die Sorgen und Nöte der Eltern an und notiert sich, was sie am dringendsten benötigen. Wie bei den meisten Familien ist dies Schulmaterial für die Kinder, Brennholz zum Heizen und Kochen, Kleider und Lebensmittel. Er gibt einfühlsam Rat und ermutigt sie mit seiner Anteilnahme. So bringt unser Besuch Hoffnung und einen Lichtblick in den trostlosen Alltag. 

Yolanda Nhili


Projekt in Lettland: Betreuung von 180 Familien

Unsere Projektpartner, Dana und Viljams Šulci, betreuen rund 180 Familien, die wie Familie Kezberi am Rand der Gesellschaft leben. Gerade im Winter sind viele in Not und brauchen Kleider, Schuhe und Brennholz. Dana und Viljams Šulci helfen auch mit praktischen Ratschlägen, zum Beispiel bei der Stellensuche und der Budgetplanung. Ziel ist, dass die Familien auf eigenen Beinen stehen können.


 

Ihr Kommentar zum Artikel

Wir freuen uns, wenn Sie hierzu eine Rückmeldung oder Ergänzung haben. Themenfremde, beschimpfende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.


The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.

Kommentar erfolgreich abgesendet.

Der Kommentar wurde erfolgreich abgesendet, sobald er von einem Administrator verifiziert wurde, wird er hier angezeigt.