15. September 2014

Neue Hoffnung nach dem Anschlag

Die Autobombe an Weihnachten 2011 vor der Kirche in Madalla veränderte das Leben vieler Christen radikal. Dutzende wurden verletzt. CSI finanziert die medizinischen Kosten und hilft ihnen beim Wiedereinstieg in den Alltag. Pfarrer Michael aus Nigeria wird am CSI-Tag über das Projekt berichten.

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Es ist bald drei Jahre her, dass das Leben der 14-jährigen Marta auf den Kopf gestellt wurde. Sie war mit ihrem jüngeren Bruder Kingsley zur Kirche gegangen, um die Weihnachtsmesse in Madalla zu besuchen. Als die Messe zu Ende war und die Gottesdienstbesucher aus der St.-Theresa-Kirche strömten, ging die Bombe hoch. Ein Attentäter der Boko Haram – einer radikalen, islamistischen Terrorgruppe, die die Christen in Nigeria bis aufs Blut verfolgt – war mit einem Auto voller Sprengstoff vorgefahren und riss 47 Menschen mit in den Tod.

Marta und Kingsley überlebten – beide waren jedoch verletzt, Kingsley am Arm, Marta im Gesicht. Die Schwellungen an ihren Augen und der Schmerz wurden immer stärker, bis Marta fast gar nicht mehr sehen konnte.

Anfang 2013 kam erstmals ein CSI-Team nach Madalla, um die Opfer des Anschlags zu besuchen. Obwohl der Anschlag schon mehr als ein Jahr zurück lag, litten viele der Opfer immer noch unter ihren Verletzungen, die nie richtig behandelt worden waren. Pater Michael, der vom Bischof von Minna beauftragt ist, sich um Opfer von Boko-Haram-Angriffen zu kümmern, war erleichtert, als CSI sofortige Hilfe zusagte. Gemeinsam mit ihm wurden die Opfer erfasst und ein Plan aufgestellt, um eine angemessene Versorgung zu ermöglichen.

Marta und Lucy voller Dankbarkeit

Für Marta machte das den Unterschied: Zum ersten Mal konnte sie ins Krankenhaus gehen! Seither ist ihre Schwellung zurückgegangen, der Schmerz ist nicht mehr so stark und sie kann wieder sehen. Die heute 17-jährige junge Frau kam mit ihrer Mutter zum CSI-Team, um sich für die Hilfe zu bedanken. «Ich danke Gott!», sagte sie, «und bitte überbringen Sie den Spendern unseren Dank.»

Auch Lucy Unyi wurde beim Bombenanschlag schwer am Kopf verletzt: Auf ihrem linken Auge kann sie nicht mehr gut sehen und das Gehör ist auf einer Seite stark beeinträchtigt. Zudem verlor sie beim Anschlag ihr linkes Bein. Sie hat zwar eine Prothese, kommt damit aber nicht gut zurecht. Lucy hat Angst davor, dass sie wegen ihrem Bein nicht weglaufen könnte, falls Boko Haram wiederkommt. «Es ist nicht leicht, nur ein Bein zu haben», sagt die traumatisierte Frau.

Von CSI erhielt Lucy eine finanzielle Starthilfe, mit der sie einen kleinen Laden für Kerosin und Brennholz eröffnen konnte. «Ich lebe von dem, was Sie mir gegeben haben», sagt sie. «Danke, dass Sie an uns gedacht haben und gekommen sind. Ich danke Gott für Sie.»

Autorin: Luise Fast

 


 

Pater Michael und Franco Majok am CSI-Tag 

Seit bald zwei Jahren arbeitet CSI mit Pater Michael, dem Beauftragten für Boko-Haram-Opfer der Diözese Minna zusammen. Viele der Opfer des Bombenanschlags auf die St.-Theresa-Kirche in Madalla sind bis heute auf medizinische Hilfe angewiesen, die sie sich nicht leisten können. Pater Michael koordiniert vor Ort die finanzielle und medizinische Hilfe, die CSI den Opfern zur Verfügung stellt. Am CSI-Tag vom 8.November wird er in Zürich sein und zusammen mit Franco Majok einen Einblick in die Arbeit mit den Boko-Haram-Opfern geben.

 


Franco Majok im Fernsehen

Die Entführung von mehr als 270 Mädchen aus einer Schule im April 2014 lenkte das Medieninteresse weltweit auf die radikal-islamistische Terrorgruppe Boko Haram. Mit dem Schlagwort #bringbackourgirls forderten Tausende ihre Freilassung. CSI-Projektkoordinator Franco Majok war in diesem Zusammenhang ein gefragter Interviewpartner und erschien zweimal im Fernsehen. Er ist seit Anfang 2013 für die CSI-Projekte in Nigeria zuständig. 

Fox News, Sendung vom 8. Mai 2014

Fox News, Sendung vom 27. Juni 2014

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