Sie haben alles verloren – CSI unterstützt überlebende Zyklon-Opfer

Der Zyklon «Amphan» hat in Südbangladesch und Ostindien Tod und Zerstörung gebracht. Mehr als 100 Menschen kamen bei den tropischen Wirbelstürmen ums Leben. Unter den tausenden von überlebenden Opfern sind auch Pastoren, die in Bangladesch eine von CSI mitfinanzierte Konferenz besucht hatten. Zusammen mit weiteren Betroffenen erhalten sie Hilfe von CSI für den Wiederaufbau.

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Am 20. Mai 2020 traf der Zyklon «Amphan» auf Südbangladesch und Ostindien. Über 100 Menschen verloren ihr Leben. Der Wirbelsturm hinterliess ein schreckliches Bild der Verwüstung: Umgekippte Busse, geknickte Strommasten, zerfledderte Hütten. Bilder von Menschen, die in knietiefem Wasser wateten, lassen die Heftigkeit des Zyklons erahnen: Mit 170 Kilometern in der Stunde war es der stärkste Sturm seit 1999.

Dass nicht wie damals nahezu 10’000 Todesopfer zu beklagen sind, ist wohl auch dem Umstand zu verdanken, dass sowohl in Indien als auch in Bangladesch Millionen von Menschen rechtzeitig evakuiert wurden.

Doch «Amphan» hat die Lebensgrundlagen von tausenden von ohnehin schon armen Menschen vernichtet. Sie haben kein Dach mehr über dem Kopf. Dabei befanden sie sich schon vorher aufgrund der strikten Massnahmen gegen das Coronavirus in einer äusserst prekären Lage.

Bangladesch: CSI leistet Nothilfe für Schwerbetroffene

Die lokalen Partner von CSI haben unter der Leitung von William Samadder Hilfe für mehrere Überlebende des Zyklons in Bangladesch geleistet. Die schwerbetroffenen Familien erhielten insbesondere Baumaterial für den Wiederaufbau ihrer Behausungen. Verwundete Opfer wurden ausserdem medizinisch betreut. CSI übernahm dafür die angefallenen Spitalkosten. Unter den Hilfsempfängern sind auch Pastoren, die an der 13. Pastorenkonferenz unserer Partnerorganisation «Engage Bangladesh» vom 8. bis 10. Februar 2020 teilgenommen hatten.

Verarmter Pastor wurde zum Gespött

Einer der Begünstigten ist Pastor Shonkor Biswas von der Calvary-Baptistenkirche in Shatkhira. Seit dem Lockdown vom 25. März 2020 ist das ohnehin schon karge Einkommen des dreifachen Vaters weggebrochen. Denn die meisten Mitglieder seiner Kirchgemeinde stehen selbst vor dem Nichts und sehen daher keine Möglichkeit, weiterhin für den Pastor zu spenden. Aus dieser Not heraus versucht Pastor Biswas, seine Familie als Velorikscha-Zieher über Wasser zu halten. Die wenigen Einnahmen reichen jedoch kaum zum Überleben. Kommt dazu, dass er nun als Rikscha-Zieher im Dorf ausgelacht  wird. «Dieser Pastor ist aber tief gefallen», spotten viele Dorfbewohner.

Nun hat seine Familie auch kein Dach mehr über dem Kopf. Die instabile Behausung hielt den heftigen Wirbelstürmen nicht stand. Umso dankbarer ist Shonkor Biswas für die Unterstützung von CSI.

Gesamte Hühnerfarm vernichtet

Der Zyklon hat auch die Familie von Biplob Biswas in eine schwere Not getrieben. Als Jugendarbeiter setzt er sich praktisch ehrenamtlich für seine Kirche in Sitaramour ein. Den Lebensunterhalt für seine Familie verdiente er mit seiner Hühnerfarm. Das Geschäft lief auch während des Corona-Lockdowns gut, weil die Leute trotz ihrer wirtschaftlichen Misere weiterhin Eier kauften. Doch nun hat Biplob Biswas alles verloren. Die heftigen Sturmböen machten den Stall dem Erdboden gleich. Keines der 100 Hühner überlebte. Auch vom einfachen Lehmhaus blieb nicht mehr viel übrig. Mit der Hilfe von CSI erhofft sich Biplob, das Haus wieder aufbauen zu können und vielleicht sogar wieder einige Hühner zu kaufen. 

Dankbar, noch zu leben

Die Behausung des Baptisten-Predigers Gabriel Biswash aus Keshobpur fiel «Amphan» ebenso zum Opfer. Die schweren Lehmziegel wurden durch die starken Stürme vom Dach weggerissen. Sowohl Gabriels Ehefrau als auch seine Kinder wurden durch die herabstürzenden Ziegel am Rücken bzw. an Armen und Beinen verletzt.  Sie wurden für Röntgenaufnahmen ins nächste Spital gebracht, um allfällige Knochenbrüche zu erkennen.

Trotz dieser erlittenen Verletzungen ist die Familie des vierfachen Vaters Gott dankbar, dass sie noch am Leben ist. Nur allzu leicht hätte jemand durch einen herunterdonnernden Lehmziegel getötet werden können. Mit Hilfe von CSI konnten die Spitalkosten für die mittelschwer verletzten Familienmitglieder gedeckt werden. Zudem soll die arg beschädigte Hütte wieder instand gesetzt werden.

Reto Baliarda, Projektleiterin Bangladesch

 

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