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Angehörige der alten christlichen Gemeinschaften in der Türkei sind heute in aller Welt zerstreut. Viele bleiben eng mit ihrer Heimat verbunden und fiebern mit, wie es mit der kleinen Zahl ihrer Glaubensgeschwister im alten christlichen Siedlungsgebiet Tur Abdin in der Südosttürkei weitergeht.
«Alarmierende Botschaft»
Anfang Januar 2020 ging einmal mehr ein Aufschrei durch die Diaspora. Auch CSI wurde zum Handeln aufgefordert.
Am 9. Januar verhafteten die türkischen Behörden den syrisch-orthodoxen Mönch Sefer Aho Bileçen, den Dorfvorsteher Josef Yar und Musa Taştekin. Sie gehören zu den wenigen Christen, die im Tur Abdin, einem jahrhundertealten Siedlungsgebiet der Christen, übriggeblieben sind.
Ein wichtiger Vertreter der Christen im Tur Abdin, Kuryakos Ergün, spricht von einer «alarmierenden Botschaft an die Christen»: «Dass die Behörden so weit gegangen sind, einen Mönch festzunehmen, ist zutiefst beunruhigend. Es ist ein sehr gefährlicher Präzedenzfall für die Zukunft.» Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Christen nach wenigen Tagen wieder freigelassen wurden.
Druckmittel Terrorismus-Anklage
Die türkischen Behörden werfen den drei Christen die Unterstützung der kurdischen Rebellenmiliz PKK vor, die seit Jahrzehnten im Konflikt mit der türkischen Regierung steht. Nach anfänglicher Annäherung geht die Erdogan-Regierung in den letzten Jahren mehr und mehr gegen die Kurden vor. Tausende Kurden wurden verhaftet, selbst Parlamentarier sind nicht sicher.
Die Christen im Tur Abdin befinden sich in einer überaus delikaten Lage. Es kommt vor, dass PKK-Kämpfer sie zwingen, ihnen zu essen oder eine Schlafmöglichkeit zu geben. Statt die Christen zu schützen, missbrauchen die türkischen Behörden diese Notlage, um die Christen mit haltlosen Anschuldigungen einzuschüchtern, gerade wenn sie politisch aktiv sind.
Adrian Hartmann/ assp
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Katrin Triebe
06.03.2020 12:12
Christen in Ruhe lassen!!
Jörg Suter
06.03.2020 16:09
Manchmal bin ich in der Versuchung diesen notvollen Informationen auszuweichen. Es beschwert mich immer wieder zu hören, dass Christen verfolgt werden und wegen ihres Glaubens leiden müssen. Müssen wir uns aber nicht viel eher entscheiden bewusst hinzusehen und zu beten und sich vorbereiten zu lassen, auch zu leiden?! In keiner Situation ist Verdrängung eine Hilfe zur Lösung. "Jesus richtete sein Angesicht fest nach Jerusalem." Luk. 9,51 Gott helfe uns eine feste innere Haltung des Glaubens zu haben. Diese brauchen wir um auch unser Ziel zu erreichen.